cookieOptions = {...}; Bücherliebhaber: Die Friesen-Hexe - Karla Weigand

Freitag, 6. Februar 2015

Die Friesen-Hexe - Karla Weigand

So ihr Lieben, durch viele Verpflichtungen komme ich im Moment nur begrenzt dazu zum Lesen. Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass ich nach wenigen Minuten lesen im Bett einschlafe. Aber ich hab trotzdem ein bisschen was für euch gelesen. Unter anderem Die Friesenhexe von Karla Weigand.

Die deutschen Halligen im 18. Jahrhundert. Besser gesagt: Die Insel Föhr. Schon immer sind die Bewohner der Insel von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschnitten gewesen. Isoliert von der Außenwelt sind sie ein widerstandsfähiges Völkchen, die Männer fahren zum Großteil zur See, die Frauen sind den Großteil des Jahres auf sich allein gestellt. Arbeiten, die normalerweise Männerdomäne sind, fallen hier den Frauen zu. In diese Welt wird die junge Kerrin hineingeboren, ihr Vater ist ein angesehener Walfänger-Kapitän, die Mutter verstarb bei der Geburt ihres jüngeren Bruders, der diese ebenfalls nicht überlebt. Zusammen mit ihrem älteren Bruder Harke lebt sie die meiste Zeit des Jahres bei ihrer Tante und ihrem Onkel, der auch Pfarrer der Insel ist. Schon immer wissbegierig, lernt Kerrin gerne nicht nur von ihrem Onkel, sondern auch von den Heilerinnen in den anderen Dörfern, die jedoch oft als Hexen verschrien sind. Doch Kerrin beweist nicht nur äußerste Gelehrsamkeit, sondern auch eine Gabe: Sie kann durch Handauflegen heilen. Sie weiß jedoch auch um die Gefahren, die das Offenbaren dieser Gabe mit sich führen würde. Sie würde als Hexe denunziert werden und vermutlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Doch eines Tages kommen immer mehr Gerüchte auf, Kerrin sei eine Hexe. Stimmen werden laut, sie wird immer mehr in die Ecke gedrängt. Sie sieht ihre einzige Möglichkeit darin, mit ihrem Vater als Schiffsarzt zur See zufahren und dort den Anfeindungen ihrer Heimat zu entkommen. Doch dann verschwindet ihr Vater auch noch spurlos und die Schiffsmannschaft wendet sich gegen sie...

Im Gegensatz zu Das Erbe der Apothekerin ebenfalls von Karla Weigand, finde ich Die Friesenhexe doch etwas zäh. An sich ist es eine tolle Idee die Problematik der Hexenverfolgung einmal auf ein kleines Inselchen wie Föhr zu verlegen. Das Problem ist eher, das Hexenverfolgung leider schon ein paar mal zu oft durchgekaut wurde. Auch wenn es hier kein klassisches Happy End gibt mit Heirat, einer Horde Kindern und unbeheligtem Leben. Was mir jedoch recht gut gefallen hat, war auch der starke Bezug zur friesischen Sprache. Die Lebensweise der abgelegenen Halligen wurde außerdem sehr detailliert beschrieben, wodurch man sich auch gut in die Menschen und ihre Tätigkeiten hineinversetzen konnte. Ebenso wurde hier die nicht ganz klare religiöse Trennung von alten germanischen Traditionen und den christlichen Lehren ziemlich zutreffend behandelt. Föhr liegt sehr abseits, gleichzeitig ist dort starker Einfluss von skandinavischen Ländern zu spüren. Ganz haben die Insulaner den altgermanischen Göttern nie abgeschworen, auch wenn sie gleichzeitig sehr fromme Christen sind. Sie vermischen die germanischen Traditionen mit der Christenlehre, was sehr sehr fromme Priester sehr gut als Ketzerei angesehen hätten. Aber dabei kamen sehr interessante Bräuche heraus, die zum Teil heute noch so gefeiert werden. Das war es aber auch, die restlichen Inhalte waren irgendwie nicht so berauschend.

Mein Fazit: Für jemanden, der noch nicht zu viel Hexenverfolgung intus hat, so wie ich, empfehlenswert.

Liebe Grüße,
Michelle

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