cookieOptions = {...}; Bücherliebhaber: Die Meisterin der Runen - Julia Kröhn

Freitag, 6. Februar 2015

Die Meisterin der Runen - Julia Kröhn

Zack nächstes Buch ausgelesen. Die Meisterin der Runen ist mal wieder ein Historischer Roman. Und statt wie so oft von einer britischen Königsdynastie oder einer jungen, starken Frau in Deutschland, stehen diesmal die Gefürchteten Normannen im Vordergrund.

Die Normandie. Ein Landstrich im heutigen Frankreich, der einst an die Normannen abgetreten wurde, um das Frankenreich vor den immer neuerlichen Angriffen der furchterregenden Wikinger zu schützen. Jahre später herrscht bereits der dritte Graf über die Normandie. Der christliche getaufte junge Richard, der aber immer noch als Wilder des Norden gilt und sich dementsprechend mit vielen Feinden und Komplotten rumschlagen muss. Die junge Gunnora reist währenddessen mit ihrer Familie von Dänemark in die Normandie, ihr Vater erhofft sich ein besseres Leben. Sie, ihre drei Schwestern und die Eltern sind jedoch noch nach wie vor Anhänger des nordischen Glaubens. Ebenso wie ihre Mutter mit den Geheimnissen der Runen vertraut ist, welche sie an ihre älteste Tochter weiter gibt. Als die Familie jedoch in der Normandie ankommt, fallen schon berittene Krieger über sie her, die Eltern werden getötet. Gunnora und ihre Schwestern können fliehen, wenn auch knapp. Der Mörder ihrer Eltern soll Gunnora den Rest seines Lebens verfolgen und nach dem Leben trachten.
Nun muss Gunnora alleine für ihre jüngeren Schwestern sorgen. Und als sich ihr die Chance offenbart an der Seite des jungen, attraktiven Grafen zu leben, ergreift die kühle Dänin diese. Doch nicht nur Richard hat Feinde, die ihm nach dem Leben trachten. Auch Gunnora muss sich hüten, denn auch jemand aus ihrem direktem Umfeld will sie töten...

Ein Roman mit vielen Wendungen und Facetten. Unerfüllte Liebe, Rachegelüste, Machtgier, Neid. Ein tolles Buch. Was ich besonders schön fand war einfach schon die Tatsache, dass es auch mal um eine andere Bevölkerungsgruppe ging, als um die Briten, die Deutschen oder die Italiener. Die Normannen stellen eine faszinierende Bevölkerungsgruppe dar und ich war froh endlich mal so ein Buch in die Finger zu kriegen. Der Stil hat mir auch außerordentlich gut gefallen. Die Autorin hat im Gegensatz zu anderen, nicht unbedingt schlechteren Büchern, viele verschiedene Teilgeschichten in verhältnismäßig kurzer Zeit zusammengeführt zu einer schönen Story. Auch das nicht eine übermächtige 100% emanzipierte Frau im Vordergrund stand fand ich nicht schlecht. Gunnora ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit keine Frage, aber die Geschichte dreht sich nicht ausschließlich um sie und ihr Schicksal. Vielmehr wird die Zerrissenheit der Bevölkerung der Normandie wunderbar inszeniert. Ein Teil christlich, dem Frankenreich nahe, ein Teil "heidnisch", aus dem hohen Norden stammend, immer noch nach ihrer Kultur lebend. Und dann gibt es noch solche, die versuchen beides zu vereinen. Die Zerrissenheit wird auch an der Figur des Richard deutlich. Sein Großvater war ein waschechter Wikinger. Richard ist christlich aufgewachsen, ein junger Adeliger, der dennoch mit seiner Herkunft und der nordischen Kultur vertraut ist. Aber er wird nicht als christlicher oder von Gott gewollter Herrscher akzeptiert und bekommt das immer wieder innerlands sowie durch seine Nachbarn zu spüren. Es gibt noch viele andere Aspekte, die mir sehr gefielen unter anderem, dass es weniger kitschig war wegen einer 100%-vorhersehbaren Liebe-Kitsch-Beziehung. Aber lest lieber selbst, dann weiß ich was ich meine.

Mein Fazit: Einfach schön. Nicht zu anspruchsvoll. Nicht kitschig. Realistisch. Daumen hoch.

Schönen Abend noch! 
Eure Michelle

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